Die 10 verrücktesten und teuersten Weine der Welt

Hier geht es nicht um Weine, die man so locker flockig an einem Dienstagabend trinken wird. Also zumindest kenne ich niemanden, der das tut. Sollte das hier aber jemand lesen, der das tut – ich würde mich über eine Einladung sehr freuen! Nein, diese seltenen Weine sind Kunstwerke wie die Mona Lisa jedes Weinfreaks und Weinbanausen.

2009 Chateau Margaux aus der Balthazar

2009 ist wohl unbestritten einer der besten Jahrgänge, welche das Chateau Margaux je produziert hat. Von dieser 9 Liter Flasche gibt es genau sechs Stück. Mehr wurden nie abgefüllt. Drei davon kann man im Le Clos, ein Weinladen am Flughafen in Dubai (wo denn sonst) kaufen. Der Preis? Läppische 195’000 Dollar. Dafür bekommt man auch noch ein Erste-Klasse-Ticket nach Frankreich, einen Rundgang im Chateau und ein Abendessen mit dem Chefwinzer.

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12 Liter hübsch verpackt. Photo by Chateau Margaux

Chateau Lafite-Rotschild 1869

Ein weiteres Highlight für wohlbetuchte ist ein Lafite-Rotschild von 1869, die für sagenhafte      230’000 Dollar den Besitzer gewechselt hat. Und war ja klar, dass der Käufer nicht nur die eine für das Geld gekauft hat, sondern alle drei. Da ist die älteste identifizierte Flasche von Lafite      aus dem Jahr 1865, mit 120’000 Dollar für die Doppelmagnum geradezu ein Schnäppchen. Wem die 4600 Dollar pro Glas zu viel sind, kann eine Normale Flasche für lediglich 24’321 Franken erwerben.

Domaine de la Romanee-Conti 1990

Wir kommen zu der Kategorie, wo es rein theoretisch möglich ist, dass Ihr Vater oder Grossvater noch eine solche Flasche im Keller liegen hat. Denn die heutzutage wohl begehrteste Flasche Pinot Noir gab es früher für ein Butterbrot. Der Preis heute? Knappe 23’000 Franken. Und davon gibt es noch jede Menge. Sie müssen sich also nicht beeilen.

Chateau Mouton-Rothschild 1945

1997 ersteigerte ein anonymer Bieter bei Christie’s eine Jeroboam-Flasche für satte 114’000 Dollar. Der Mann (wir gehen mal davon aus, dass es einer war, denn Frauen sind dazu viel zu vernünftig) muss ein echtes Hoch gehabt haben. Denn heute bekommt man die Flasche bereits ab 9’000 Franken. Und ja, man kann sowas durchaus noch sehr gut trinken, was ein 45 Cos vor zwei Jahren eindrücklich bewiesen hat.

cos 1945

Cos d’Estournell 1945 (war auch nicht so teuer wie ein 45er Mouton)

 

Inglenook Cabernet Sauvignon 1941

Wenn Sie auf Weine aus dem Napa Valley stehen und nicht ganz so reich sind, dann sollten Sie sich vielleicht einen Inglenook von 1941 zulegen. Immerhin kürte das Magazin Wine Spectator den Wein zum Besten, was jemals im Napa Valley produziert wurde.

Chateau d’Yquem 1811

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So schaut es aus, wenn ein Wein schon etwas älter ist Label vom Yquem. Bild via cellartracker.com

Der einzige Weisswein, der es auf die Liste schafft. Ok, die TBA Scharzhofberg von Egon Müller aus 2003 ist mit knappen 15’000 Euro auch kein Schnäppchen, aber an die 110’000 Dollar vom d’Yquem kommt er nicht an.

Cheval Blanc 1947

Ein Wein, der vielleicht so manchem Weinbanausen ein Begriff ist, bestellte doch der gefürchtete Kritiker Anton Ego im Zeichentrickfilm Ratatouille den Cheval Blanc 1947. Hätte er im echten Leben selbst in die Taschen greifen müssen, hätte er läppische 30’000 Franken für die Magnum hinblättern müssen.

Penfolds Grange Hermitage 1951

Diese Liste wäre nicht vollständig ohne ein gutes Exemplar von Penfolds, und dies ist vielleicht sogar der beste überhaupt je produzierte. Es gibt davon nur 20 Flaschen, und nachdem dieser Hermitage eben kürzlich auf einer Auktion verkauft wurde, war er mit 104’000 Dollar der teuerste australische Wein.

Domaine Leroy Musigny Grand Cru

Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass die Weine von Leroy mit zum Besten gehören     , was man seinem Körper zuführen kann. Entsprechend hoch sind die Preise. Wollen Sie eine Flasche 15er kaufen, müssen Sie dafür 137’000 Franken hinblättern.

Screaming Eagle Cabernet Sauvignon 1992

Obwohl dies der teuerste jemals gekaufte Wein war, wird er oft nicht in den Listen aufgeführt, weil der Kauf bei einer Wohltätigkeitsauktion stattfand. Ein wohlhabender Spender zahlte dafür 500’000 Dollar.

Martin Donatsch und der Weinbanause

Martin Donatsch und der Weinbanause

Das alles sind keine Weine für das kleine Portemonnaie von Menschen, die Ihr Geld selbst verdienen müssen (so wie wir). Aber es zeigt deutlich, dass es wesentlich schlechtere Möglichkeiten gibt, als in Sammlerweine zu investieren. Ein aktuelles Beispiel gefällig? Pontet Canet 2019. In der Subskription für 75 Franken erhältlich. Heute bei der Arrivage ist der günstigste Preis bei 135 Franken. Und für sowas muss man kein Rockefeller sein.  Fakt ist, der Liv-Ex 100, also der Index, der die Weinwerte abbildet, schlägt den Dow Jones teilweise locker.

Und ja, es gibt auch den teuersten Schweizer Wein. Das ist der Unic Privée 2013 von Donatsch. Der am 14. Mai 2019 an einer Weinauktion für 1075 Franken den Besitzer wechselte. Das ist absoluter Rekord für einen Schweizer Wein!

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